Kinder- und Jugendbüro Potsdam

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Kurzinfo

Das Kinder- und Jugendbüro Potsdam setzt sich für mehr Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen und eine kinder- und jugendfreundliche Stadt ein. Dafür begleitet es unterschiedliche Beteiligungsaktionen und berät zu Themen wie Schüler:innenvertretung, Kinderrechte, aktuelle Wahlen sowie Kinder- und Jugendbeteiligung in Potsdam.
Website: https://sjr-potsdam.de/kinder-und-jugendburo/

Inwiefern trägt das Kinder- und Jugendbüro Potsdam zu einer lebendigen Demokratie bei?

  • Das Kinder- und Jugendbüro begleitet die direkte Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an sie betreffenden Planungen in der Stadt Potsdam. Ob bei der Sanierung ihres Schulhofes, beim Neubau des Spielplatzes oder Skatepark. So können sie sich schon frühzeitig bei Entscheidungen in ihrer Kommune einbringen. Die Kinder- und Jugendbeteiligung wird gestärkt, z.B. durch:
    • Projekte zu den anstehenden Wahlen,
    • Unterstützung von Schüler:innenvertretungen und Begleitung des Kreisschüler:innenrat Potsdam,
    • das Vernetzungstreffen „Kinderbeteiligung in Potsdam“ für Fachkräfte der Horteinrichtungen und Kinderclubs,
    • Mitwirkung in den Gremien „Freiraumdialog“ und AG „Jugend im Öffentlichen Raum“,
    • Vernetzung mit den verschiedenen Playern aus Verwaltung und freien Trägern.
  • Unser Ziel ist es das Bewusstsein von Erwachsenen (Fachkräften, Politiker:innen, Verwaltungsmitarbeiter:innen usw.) sowie von Kindern und Jugendlichen für ihre Rechte zu stärken. Zum Beispiel setzte sich eine Mitarbeiterin des Kinder- und Jugendbüros für Jugendliche von Fridays for Future ein, gegen die Anzeige erstattet worden war. Sie organisierte ein breites Bündnis aus Zivilgesellschaft und Landeshauptstadt. Im Ergebnis wurden die Anzeigen fallen gelassen und polizeiinterne Diskussion über den Umgang mit Jugendlichen angeregt. 2022 soll zu diesem Thema auch ein Workshop vom Stadtjugendring e.V., zu dem das KiJu-Büro gehört, gegeben werden.

Welche Rahmenbedingungen sind wichtig, damit Engagement und politische Beteiligung Demokratie stärken?

Das Land Brandenburg hat mit dem § 18a der Kommunalverfassung eine gute gesetzliche Grundlage für Kinder- und Jugendbeteiligung geschaffen. Diese muss in den Kommunen noch besser umgesetzt und gelebt werden und entsprechende Instrumente für die Praxis entwickelt werden. In den jeweiligen Hauptsatzungen der Kommunen müssen Qualitätskriterien für Beteiligung enthalten sein, um Alibi-Beteiligung zu verhindern.

Gerade in diesem Arbeitsfeld ist es wichtig, dass hier qualifizierte Menschen tätig sind, die diese Arbeit gerne machen. Dafür braucht es gute Arbeitsbedingungen für Jugend-Sozialarbeiter:innen, z.B.

  • Gute Bezahlung
  • Regelmäßige Fortbildungsmöglichkeiten
  • Vernetzung und Austausch
  • Berufliche Perspektive

Die Soziale Arbeit sollte ihre eigene Praxis demokratisieren und in ihrer Bildungsarbeit Räume für Kritik und zur Thematisierung von Alternativen für eine erweiterte Demokratisierung eröffnen. Sozialarbeiter:innen müssen die Menschenrechte als Grundlage ihres Arbeitsauftrages verstehen.

Was muss sich zukünftig ändern, damit Engagement und Beteiligung für eine starke Demokratie noch besser möglich sind?

  • Die oben beschriebenen Rahmenbedingungen müssen hergestellt und gesetzlich abgesichert
  • Demokratiefördernde Projekte brauchen eine kontinuierliche Finanzierung, welche über einen langen Zeitraum gesichert sein muss. Sonst werden zu viele Kapazitäten der täglichen Arbeit darauf verwendet, das eigene Weiterbestehen zu sichern, anstatt diese Zeit und Energie in die Demokratiebildung zu investieren.
  • Kinderrechte müssen umfänglich ohne Einschränkung ins Grundgesetz. Kinder und Jugendliche, welche am gesellschaftlichen Rand stehen, müssen verstärkt dazu ermutigt werden, sich einzubringen. Andernfalls wird die gesellschaftliche Benachteiligung durch selektive Beteiligung noch verstärkt.