Treibhaus e.V. Willkommen in Döbeln
Foto: Treibhaus e.V. Döbeln
Kurzinfo
Standort:
Döbeln
Ansprechpartner:
Projektleiter Hartmut Fuchs
Kontaktadresse:
Bahnhofstraße 56, 04720 Döbeln
Tel.: 03431 / 6052975
Mobil: 0176 / 34386099
Mail: buendnis@treibhaus-doebeln.de
Besonders war in diesem Jahr, dass wir nach Beginn des schrecklichen Angriffskrieges gegen die Ukraine sofort unsere entwickelten Strukturen und Erfahrungen seit 2016 nutzen konnten, um den Menschen aus der Ukraine zu helfen. Dafür konnten wir viele Ehrenamtliche unseres Bündnisses „aktivieren“.
In welchem Feld ist Ihre Initiative tätig?
Das Projekt Willkommen in Döbeln des Treibhaus e.V. hat sich seit 2016 in Döbeln und der Region als Organisation mit umfangreicher Vernetzung, täglich partizipierenden Angeboten und nachhaltigen Projekten, insbesondere Beratungen, für die Integration und Teilhabe von Asylbewerber*innen/Geflüchteten etabliert. Ziel ist es, ein breites Bündnis, welches sich für eine weltoffene, tolerante Region einsetzt sowie Rassismus und Fremdenfeindlichkeit entgegentritt, zu schaffen und dauerhaft zu stärken.
In welcher Form engagieren Sie sich konkret für Geflüchtete aus der Ukraine?
Willkommen in Döbeln hat sich als Beratungsstandort etabliert, 2x wöchentliche bieten wir Migrationsberatung an und 2x wöchentlich den FormularLotsen durch Ehrenamtliche als eigenes entwickeltes Projekt. Besonders war in diesem Jahr, dass wir nach Beginn des schrecklichen Angriffskrieges gegen die Ukraine sofort unsere entwickelten Strukturen und Erfahrungen seit 2016 nutzen konnten, um den Menschen aus der Ukraine zu helfen. Dafür konnten wir viele Ehrenamtliche unseres Bündnisses „aktivieren“.
Welche Erfolge konnten Sie bereits erzielen?
Zu Beginn der massiven Flüchtlingssituation seit dem 24. Februar 2022 ist die Gesellschaft mit den hauptamtlichen Strukturen auf ehrenamtliche Helfer angewiesen. Wir haben in kürzester Zeit ein Bündnis ehrenamtlicher Helfer aus allen Schichten der Döbelner Zivilgesellschaft aktivieren und koordinieren können. Am 23. März eröffnete unser Ukraine Hilfe Center in der Innenstadt Döbeln. Durch Sach- und Geldspenden waren wir in der Lage, die entstehenden Versorgungslücken zu schließen und alle Hilfeanfragen über dieses Center zu koordinieren. Unser FormularLotsen Projekt kam in Kooperation mit dem Jobcenter richtig zur Geltung, wir konnten die Übernahme in die SGB II Versorgung schnell und tatkräftig unterstützen. Das Projekt FormularLotse hat damit seine Notwendigkeit für alle Geflüchteten erfüllt.
Vor welchen Herausforderungen steht Ihre Initiative aktuell?
Fremdenfeindliche und rassistische Einstellungen sind zwar kein Novum, rechte und rechtspolitische Parteien und Bewegungen haben diese aber zunehmend salonfähig gemacht. Mit ihren Provokationen und menschenverachtenden Äußerungen nähren sie Ressentiments gegenüber Geflüchteten. Die angekommenen ukrainischen Geflüchteten sind bis auf wenige Ausnahmen grundversorgt, die „ad hoc Hilfe“ wurde in organisierbare Bahnen gelenkt. Es existiert aber eine abnehmende Akzeptanz zur Ukrainehilfe bei einem Teil der Zivilgesellschaft. Auch ist eine Übernahme von prorussischer Propagandaelemente ist zu erkennen, Fake News und Desinformation funktionieren dabei besonders gut im Osten.
Was wünschen Sie sich für die Zukunft der Initiative?
Eine bessere Zusammenarbeit ehren- und hauptamtlicher Strukturen und eine Wertschätzung auf Augenhöhe ist dringend notwendig. Studien haben deutlich gemacht, dass unterschiedliche Aufgaben bei der Betreuung von Geflüchteten Menschen ohne ehrenamtliches Engagement nicht lösbar sind.